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== Die Geschichte von GBD ==
== Die Geschichte von GBD ==


1850 taten sich in Paris die Herren '''Ganneval, Bondier & Donninger''' zusammen, um eine Firma zur Fertigung von Meerschaumpfeifen zu gründen – ein mutiger Schritt in politisch sehr unruhigen Zeiten. Als Akronym wählten sie die Initialen ihrer Nachnamen. Ganneval kam vermutlich aus der Gegend von [[Saint-Claude]], wo er das Pfeifenmachen erlernte. Bondiers Familie stammte offenbar aus Paris und emigrierte 1789 nach Genf. Er selbst arbeitete als Holzdrechsler in der Ton- und Porzellanpfeifenindustrie in und um Saint-Claude. Donninger schließlich war Österreicher oder Schweizer und arbeitete in Wien, dem Zentrum der Meerschaumpfeife. Bondier überlebte die beiden anderen um 30 Jahre. Ihre Plätze hatten andere eingenommen. Das Eigentum an der Firma GBD und damit der offizielle Name wechselte von
1850 taten sich in Paris die Herren '''Ganneval, Bondier & Donninger''' zusammen, um eine Firma zur Fertigung von Meerschaumpfeifen zu gründen – ein mutiger Schritt in politisch sehr unruhigen Zeiten. Als Akronym wählten sie die Initialen ihrer Nachnamen. '''Ganneval''' kam vermutlich aus der Gegend von [[Saint-Claude]], wo er das Pfeifenmachen erlernte. '''Bondiers''' Familie stammte offenbar aus Paris und emigrierte 1789 nach Genf. Er selbst arbeitete als Holzdrechsler in der Ton- und Porzellanpfeifenindustrie in und um Saint-Claude. '''Donninger''' schließlich war Österreicher oder Schweizer und arbeitete in Wien, dem Zentrum der Meerschaumpfeife. Bondier überlebte die beiden anderen um 30 Jahre. Ihre Plätze hatten andere eingenommen. Das Eigentum an der Firma GBD und damit der offizielle Name wechselte von
* Ganneval, Bondier & Donninger
* ''Ganneval, Bondier & Donninger''
* Bondier, Ulrich & Cie.
* ''Bondier, Ulrich & Cie.''
* Bine, Marechal & Cie. und schließlich zu
* ''Bine, Marechal & Cie.'' und schließlich zu
* A. Marechal, Ruchon & Cie.
* ''A. Marechal, Ruchon & Cie.''


GBD wurde als gut eingeführter Markenname beibehalten. '''August Marechal''' und '''Ferdinand Ruchon''' führten die Marke ins 20. Jahrhundert. Sie leiteten die Firma mehr als 50 Jahre lang.
[[GBD]] wurde als gut eingeführter Markenname beibehalten. '''August Marechal''' und '''Ferdinand Ruchon''' führten die Marke ins 20. Jahrhundert. Sie leiteten die Firma mehr als 50 Jahre lang.


Über die frühe Fertigung von Meerschaumpfeifen sind nur wenige Details bekannt. Wie anderswo auch, bestand das Gros in figürlich geschnitzten Köpfen. Es gab aber bereits Standardmodelle wie Bents, an heutige Dublins erinnernde Ableitungen von Tonpfeifen und frühe Bulldog-Varianten.
Über die frühe Fertigung von Meerschaumpfeifen sind nur wenige Details bekannt. Wie anderswo auch, bestand das Gros in figürlich geschnitzten Köpfen. Es gab aber bereits Standardmodelle wie [[Bent]]s, an heutige [[Dublin]]s erinnernde Ableitungen von Tonpfeifen und frühe [[Bulldog]]-Varianten.


Sehr früh erkannten die Inhaber von GBD die unschätzbaren Vorteile von Bruyereholz für Tabakpfeifen. Kurze Zeit nach den ersten Fertigungen in Saint-Claude nahm man Kontakte dorthin auf und begann, von dort den neuen Rohstoff zu beziehen und in Paris daraus Pfeifen zu machen. Bruyerepfeifen überflügelten die aus Meerschaum bald als Hauptprodukt. Geschäft und Renommee entwickelten sich schnell und gut. Während der ersten 40 Jahre konnte GBD 15 Leistungs-Medaillen auf internationalen Ausstellungen weltweit erringen. Dies half, die Marke nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, Kanada, Australien und etwas später in Südafrika erfolgreich einzuführen. Von Anfang an verwendete GBD nur das beste Bruyere bzw. entsprechend vorbearbeitete Pfeifenköpfe.
Sehr früh erkannten die Inhaber von [[GBD]] die unschätzbaren Vorteile von [[Bruyere]]-Holz für Tabakpfeifen. Kurze Zeit nach den ersten Fertigungen in [[Saint-Claude]] nahm man Kontakte dorthin auf und begann, von dort den neuen Rohstoff zu beziehen und in Paris daraus Pfeifen zu machen. Pfeifen aus [[Bruyere]] überflügelten jene aus [[Meerschaum]] bald als Hauptprodukt. Geschäft und Renommee entwickelten sich schnell und gut. Während der ersten 40 Jahre konnte [[GBD]] 15 Leistungs-Medaillen auf internationalen Ausstellungen weltweit erringen. Dies half, die Marke nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, Kanada, Australien und etwas später in Südafrika erfolgreich einzuführen. Von Anfang an verwendete [[GBD]] nur das beste [[Bruyere]] bzw. entsprechend vorbearbeitete Pfeifenköpfe.


Die Notwendigkeit eines preislich weit gefächerten Angebots wurde durch eine Vielzahl von Materialien für die Mundstücke erfüllt: Bernstein, Horn, Elfenbein und sogar Quill wurden benutzt, bevor gegen Ende der 1870er Jahre Vulcanite immer häufiger eingesetzt wurde. Silber- und Goldbandagen waren sehr gefragt, und die bessere Kundschaft schätzte aufwändig gefertigte, maßgeschneiderte Etuis. Eine Übersicht von 1886 zeigt ein Grundprogramm von 125 Formen, darunter 12 Billiards, 36 Bents und 46 Dublins und Dublin-ähnliche Formate - viele davon mit „Absatz“. Diese bildeten den Kern der Präsentation, die in Amsterdam 1888 gezeigt wurde. Ein grundlegendes Kennzeichen der GBDs war der schlanke, fast zierlich wirkende Holm.
Die Notwendigkeit eines preislich weit gefächerten Angebots wurde durch eine Vielzahl von Materialien für die Mundstücke erfüllt: Bernstein, Horn, Elfenbein und sogar Federn<ref>unsichere Übersetzung; "Quill" im Original; Anm. des Übersetzers</ref> wurden benutzt, bevor gegen Ende der 1870er Jahre Ebonit immer häufiger eingesetzt wurde. Silber- und Goldbandagen waren sehr gefragt, und die bessere Kundschaft schätzte aufwändig gefertigte, maßgeschneiderte Etuis. Eine Übersicht von 1886 zeigt ein Grundprogramm von 125 Formen, darunter 12 [[Billiard]]s, 36 [[Bent]]s und 46 [[Dublin]]s und [[Dublin]]-ähnliche Formen - viele davon mit „Absatz“, damit die Pfeife auf einer ebenen Fläche stehen kann. Diese bildeten den Kern der Präsentation, die 1888 auf der Weltausstellung in Amsterdam gezeigt wurde. Ein grundlegendes Kennzeichen der [[GBD]]s war der schlanke, fast zierlich wirkende Holm.


Frühe GBDs wurden nur in einer einzigen Qualitätsstufe, später ergänzt durch eine zweite, gefertigt, und es gab nur eine begrenzte Anzahl an Oberflächenfinishes. Aber gegen Ende des 19. Jahrhunderts änderte sich die Nachfrage. Zum Beispiel bevorzugten die Briten dunklere Beizungen. Differenziertere Kundenwünsche machten die Einführung von Kennzeichnungen (sub brands) notwendig. GBD Xtra und GBD Special waren sehr frühe Modelle, bei denen der Zusatzname spezielle Endbehandlungen und Ausrüstungen andeutete. Die Standardqualität war einfach mit GBD gestempelt.
Frühe [[GBD]]s wurden nur in einer einzigen Qualitätsstufe, später ergänzt durch eine zweite, gefertigt, und es gab nur eine begrenzte Anzahl an Oberflächenfinishes. Aber gegen Ende des 19. Jahrhunderts änderte sich die Nachfrage. Zum Beispiel bevorzugten die Briten dunklere Beizungen. Differenziertere Kundenwünsche machten die Einführung von Kennzeichnungen (sub brands) notwendig. '''GBD Xtra''' und '''GBD Special''' waren sehr frühe Modelle, bei denen der Zusatzname spezielle Endbehandlungen und Anpassungen andeutete. Die Standardqualität war einfach mit [[GBD]] gestempelt.


<gallery mode="packed-hover" widths=250 heights=165 caption="French-made 1892 GBD bulldog. The pipe is unique not only for its age and condition, but it appears to have some connection to the renowned French general, Alfred-Amédée Dodds. Courtesy Anthony Cook (cooksfinepipeworks.com), who restored it.">
<gallery mode="packed-hover" widths=250 heights=165 caption="French-made 1892 GBD bulldog. The pipe is unique not only for its age and condition, but it appears to have some connection to the renowned French general, Alfred-Amédée Dodds. Courtesy Anthony Cook (cooksfinepipeworks.com), who restored it.">
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Rund 20 Jahre später, hatte sich das Angebot etwas geändert: Noch immer 36 Bents, die Billiards, jetzt 36, hatten an Popularität deutlich gewonnen und 32 Dublins / Zulus, einige noch mit Absätzen. Hinzugekommen waren immerhin 15 Bulldogs. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wurden Bernstein und Kunstbernstein noch vielfach benutzt, aber Vulcanite und Horn waren die populärsten Mundstücke geworden. Ein weiterer Zug der Zeit waren die mittlerweile in 30 verschiedenen Formen erhältlichen army mount, die sich wachsender Beliebtheit erfreuten.
Zum Ende des Jahrhunderts hin bot [[GBD]] 1500 Modelle an, wobei zu beachten ist, dass Formen, die mit drei unterschiedlichen Mundstücken angeboten wurden, als drei unterschiedliche Modelle gezählt wurden. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wurden Bernstein und Kunstbernstein noch vielfach benutzt, aber Ebonite und Horn waren die populärsten Mundstücke geworden. Ein weiterer Zug der Zeit waren die mittlerweile in 30 verschiedenen Formen erhältlichen army mount, die sich wachsender Beliebtheit erfreuten. Rund 20 Jahre später, hatte sich das Angebot etwas geändert: Noch immer 36 [[Bent]]s, die [[Billiard]]s, jetzt 36, hatten an Popularität deutlich gewonnen und 32 [[Dublin]]s / [[Zulu]]s. Hinzugekommen waren immerhin 15 [[Bulldog]]s. Absätze kamen nahezu aus der Mode.


Dieses deutlich „britischer“ ausgerichtete Angebot findet eine ganz einfache Erklärung: GBD war sehr bald nach der Jahrhundertwende, nämlich 1902, eine britische Marke geworden! Charles Oppenheimer hatte sein erfolgreiches Handelsgeschäft 1860 als Import-/Exporthaus begonnen. Seine Brüder David und Adolphe und Schwager Louis Adler unterstützten ihn dabei. Bruyerepfeifen gehörten zu den ersten gehandelten Produkten. Die Geschäftsbeziehung zu GBD in Paris begann 1870. Als höchst wichtiger Kunde erhielt [[Oppenheimer Pipe|Oppenheimer & Co.]] 1897 exklusiv den Vertrieb für Großbritannien, die USA und Kanada. Besonders Adolphe Oppenheimer interessierte sich brennend für das Pfeifengeschäft, und, wichtiger noch, Louis’ Sohn James Adler sollte die wichtigste Rolle bei der Übernahme von GBD spielen. Neben anderen Interessen in Saint-Claude erwarb Oppenheimer die A. Marechal Ruchon u. Cie. in Paris, die dann als [[Marechal Ruchon & Cie.|Marechal Ruchon & Co. Ltd.]] eine britische Firma mit vier Direktoren wurde: Adolphe Oppenheimer und James Adler saßen im Hauptbüro in London, während Auguste Marechal und Ferdinand Ruchon der unterdessen vergrößerten Fabrik in der Rue des Balkan in Paris vorstanden. Letzterer als 1. Vorsitzender der Firma.
Dieses deutlich „britischer“ ausgerichtete Angebot findet eine ganz einfache Erklärung: [[GBD]] war sehr bald nach der Jahrhundertwende, nämlich 1902, eine britische Marke geworden als '''Marechal''' and '''Ruchon''' [[GBD]] an '''A. Oppenheimer & Co.''' in London verkauften! Charles Oppenheimer hatte sein erfolgreiches Handelsgeschäft 1860 als Import-/Exporthaus begonnen. Seine Brüder David und Adolphe und Schwager Louis Adler unterstützten ihn dabei. Bruyerepfeifen gehörten zu den ersten gehandelten Produkten. Die Geschäftsbeziehung zu GBD in Paris begann 1870. Als höchst wichtiger Kunde erhielt [[Oppenheimer Pipe|Oppenheimer & Co.]] 1897 exklusiv den Vertrieb für Großbritannien, die USA und Kanada. Besonders Adolphe Oppenheimer interessierte sich brennend für das Pfeifengeschäft, und, wichtiger noch, Louis’ Sohn James Adler sollte die wichtigste Rolle bei der Übernahme von GBD spielen. Neben anderen Interessen in Saint-Claude erwarb Oppenheimer die A. Marechal Ruchon u. Cie. in Paris, die dann als [[Marechal Ruchon & Cie.|Marechal Ruchon & Co. Ltd.]] eine britische Firma mit vier Direktoren wurde: Adolphe Oppenheimer und James Adler saßen im Hauptbüro in London, während Auguste Marechal und Ferdinand Ruchon der unterdessen vergrößerten Fabrik in der Rue des Balkan in Paris vorstanden. Letzterer als 1. Vorsitzender der Firma.


Eine noch größere Fabrik entstand nach dem Erwerb durch Oppenheimer in Saint-Claude durch Umbau und Erweiterung der fusionierten Werke von '''Sina & Cie.''' und '''C.J. Verguet Freres''' unter dem Management von Lucien Verguet. Diese neue Saint-Clauder Fabrik war 1906 betriebsbereit und sollte, neben den eigenen kommerziellen Tätigkeiten, der Hauptlieferant für die vorgefertigten Pfeifenköpfe werden.
Eine noch größere Fabrik entstand nach dem Erwerb durch Oppenheimer in Saint-Claude durch Umbau und Erweiterung der fusionierten Werke von '''Sina & Cie.''' und '''C.J. Verguet Freres''' unter dem Management von Lucien Verguet. Diese neue Saint-Clauder Fabrik war 1906 betriebsbereit und sollte, neben den eigenen kommerziellen Tätigkeiten, der Hauptlieferant für die vorgefertigten Pfeifenköpfe werden.
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Nach dem Krieg setzte GBD die Produktion sowohl in London als auch in Paris fort. Londoner Pfeifen gingen hauptsächlich in den inländischen Handel, sowie ins britische Empire und die USA. Paris bediente dagegen den französischen und die anderen europäischen Märkte. Die Standorte der Fabriken beeinflussten die Geschichte auch künftig, obwohl späterhin die Produkte beider Länder gelegentlich nebeneinander gehandelt wurden, um besonderen Marktanforderungen gerecht zu werden.
Nach dem Krieg setzte GBD die Produktion sowohl in London als auch in Paris fort. Londoner Pfeifen gingen hauptsächlich in den inländischen Handel, sowie ins britische Empire und die USA. Paris bediente dagegen den französischen und die anderen europäischen Märkte. Die Standorte der Fabriken beeinflussten die Geschichte auch künftig, obwohl späterhin die Produkte beider Länder gelegentlich nebeneinander gehandelt wurden, um besonderen Marktanforderungen gerecht zu werden.


Bis 1920 und wenig später hatte Oppenheimer übrigens auch '''BBB''' (vormals A. Frankau), '''Comoy’s of London''' und '''Loewe & Co.''' übernommen. Um Aktivitäten in der Pfeifenbranche besser abzustimmen, wurde in den 1920ern alle diese Marken in die '''Cadogan Group''' eingegliedert, wobei eine weitestgehende Eigenständigkeit erhalten blieb. Die Oppenheimers und Adlers waren schließlich ja keine Pfeifenfachleute, sondern Kaufleute, die sich auf ihre Experten in den britischen und französischen Werken verließen.
Bis 1920 und wenig später hatte Oppenheimer übrigens auch [[BBB]] (vormals A. Frankau), '''[[Comoy’s]] of London''' und [[Loewe & Co.]] übernommen. Um Aktivitäten in der Pfeifenbranche besser abzustimmen, wurden in den 1920ern alle diese Marken in die '''Cadogan Group''' eingegliedert, wobei eine weitestgehende Eigenständigkeit erhalten blieb. Die Oppenheimers und Adlers waren schließlich ja keine Pfeifenfachleute, sondern Kaufleute, die sich auf ihre Experten in den britischen und französischen Werken verließen.


Several Catalog pages from a [https://pipedia.org/images/2/2f/1950s%3FGBDcatalog.pdf Circa 1950s Oppenheimer Pipes Catalog] featured GBD models, as well as several of the other brands.
Mehrere Katalogseiten aus einem [https://pipedia.org/images/2/2f/1950s%3FGBDcatalog.pdf Circa 1950s Oppenheimer Pipes Catalog] enthielten GBD-Modelle sowie mehrere andere Marken.


<gallery mode="slideshow" widths=185 heights=240 caption="Pages from Circa 1950s Oppenheimer Pipes Catalog, courtesy Václav Blahovec">
<gallery mode="slideshow" widths=185 heights=240 caption="Pages from Circa 1950s Oppenheimer Pipes Catalog, courtesy Václav Blahovec">
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Die Pariser Fabrik zog 1952 nach Saint-Claude um. Seit 1981 stammt der Großteil der GBD-Pfeifen aus der englischen Fabrik. Etwa zur gleichen Zeit fusionierte GBD mit Comoys, seitdem kommt die gesamte Produktion sowohl für GBD als auch für Comoy aus einer einzigen Fabrik.<ref>http://www.perardua.net/pipes/GBDlines.html</ref>
Die Pariser Fabrik zog 1952 nach [[Saint-Claude]] um. Seit 1981 stammt der Großteil der GBD-Pfeifen aus der englischen Fabrik. Etwa zur gleichen Zeit fusionierte GBD mit Comoy's, seitdem kommt die gesamte Produktion sowohl für GBD als auch für Comoy aus einer einzigen Fabrik.<ref>http://www.perardua.net/pipes/GBDlines.html</ref>


Die Premium-Serien von GBD boten eine sehr gute Qualität und gelten als eine der erschwinglichsten High-End-Pfeifen der 1960er und früher und sind ein Rivale in Qualität, Design und Preis für Dunhill. Smokers' Haven war bis in die frühen 1980er Jahre der Haupteinzelhandelslieferant für GBDs in den USA.
Die Premium-Serien von GBD boten eine sehr gute Qualität und gelten als eine der erschwinglichsten High-End-Pfeifen der 1960er und früher und sind ein Rivale in Qualität, Design und Preis für Dunhill. Smokers' Haven war bis in die frühen 1980er Jahre der Haupteinzelhandelslieferant für GBDs in den USA.
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GBD produzierte durchgehend gut gemachte Pfeifen, fast ausschließlich aus algerischem oder griechischem Bruyere. In den späten 1960er bis späten 1970er Jahren führten sie die Serien "Collector" und "Unique" ein, die hauptsächlich von Horry Jamieson hergestellt wurden, der viele Jahre für Barling gearbeitet hatte und sich mit dem Design von Freihand-Pfeifen auskannte. Ältere GBD-Stücke sind ausgezeichnete Raucher und einzigartig im Design. Sie haben eine hervorragende Ausführung klassischer Pfeifenformen sowie einige schöne Freihandarbeiten in der "Unique"-Linie gemacht.<ref>http://www.smokershaven.com/index.asp?PageAction=VIEWPROD&ProdID=3772</ref>
GBD produzierte durchgehend gut gemachte Pfeifen, fast ausschließlich aus algerischem oder griechischem Bruyere. In den späten 1960er bis späten 1970er Jahren führten sie die Serien "Collector" und "Unique" ein, die hauptsächlich von Horry Jamieson hergestellt wurden, der viele Jahre für Barling gearbeitet hatte und sich mit dem Design von Freihand-Pfeifen auskannte. Ältere GBD-Stücke sind ausgezeichnete Raucher und einzigartig im Design. Sie haben eine hervorragende Ausführung klassischer Pfeifenformen sowie einige schöne Freihandarbeiten in der "Unique"-Linie gemacht.<ref>http://www.smokershaven.com/index.asp?PageAction=VIEWPROD&ProdID=3772</ref>


The following list comprises the better grades in descending order:
Die folgende Liste umfasst die besseren Graduierungen in absteigender Reihenfolge:


Pedigree, Pedigree I, Pedigree II, Straight Grain, Prodigy, Bronze Velvet, Virgin, Varichrome, Prestige, Jubilee, New Era, Prehistoric, International, Universe, Speciale Standard, Ebony, Tapestry, New Standard, Granitan, Sauvage, Sierra, Penthouse, Legacy, Concorde.
Pedigree, Pedigree I, Pedigree II, Straight Grain, Prodigy, Bronze Velvet, Virgin, Varichrome, Prestige, Jubilee, New Era, Prehistoric, International, Universe, Speciale Standard, Ebony, Tapestry, New Standard, Granitan, Sauvage, Sierra, Penthouse, Legacy, Concorde.


== Circa 1973 chart of lines ==
== Übersicht von Serien (ca. 1973) ==


'''Virgin''': "Only the finest of closely grained briar is utilized for this exceptional pipe. Natural finish"
'''Virgin''': "Für diese außergewöhnliche Pfeife wird nur feinstes, eng gemasertes Bruyere verwendet. Natürliches Finish"


'''Century''': "A golden finish created to celebrate over a century of manufacturing the finest briar pipes."
'''Century''': "Ein goldenes Finish, das geschaffen wurde, um über ein Jahrhundert der Herstellung feinster Bruyere-Pfeifen zu feiern."


'''New Era''': "The beauty of this pipe's perfect briar is accentuated by the richness of the 'take-off' dual finish."
'''New Era''': "Die Schönheit des perfekten Bruyeres dieser Pfeife wird durch den Reichtum des 'Take-Off'-Dual-Finishs akzentuiert."


'''Prestige''':"This pipe features a black handcut perspex mouthpiece which precludes discoloration and 'bad taste' after continual smoking. Only the finest of the fine-grained bowls are selected for this handsome matt virgin finished briar."
'''Prestige''': "Diese Pfeife verfügt über ein schwarzes, handgeschliffenes Plexiglas-Mundstück, das Verfärbungen und 'schlechten Geschmack' nach kontinuierlichem Rauchen ausschließt. Nur die feinsten der feinkörnigen Köpfe werden für dieses schöne, matte, jungfräuliche Bruyère ausgewählt."


'''Prehistoric Perspex''': "The deep sandblasting sillhouettes the grain in bold relief. The crystal clear mouthpiece creates an attractive contrast to the deep dark finish."
'''Prehistoric Perspex''': "Die tiefe Sandstrahlung silhouettiert die Maserung in kräftigem Relief. Das kristallklare Mundstück schafft einen attraktiven Kontrast zum tiefdunklen Finish."


== Dating GBDs ==
== GBDs datieren ==


''The following is from an A.S.P post by G.L. Pease dated 1996/05/18, and used by permission''
„Das Folgende stammt aus einem A.S.P-Beitrag von G.L. Pease vom 18.05.1996 und wird mit Genehmigung verwendet.“


<blockquote>Dating GBD's is difficult. On older pieces with hallmarked silver bands, one can look up the hallmark. Once GBD and Comoy's became one, the linear "London England" stamp became the round "Made in London England" stamp used on all later Comoys.
<blockquote>GBDs zu datieren ist schwierig. Bei älteren Stücken mit punzierten Silberbändern kann man die Punze nachschlagen. Als GBD und Comoy's eins wurden, wurde der lineare Stempel "London England" zum runden Stempel "Made in London England", der auf allen späteren Comoy's verwendet wurde.


Even the stem is not a sure-fire method. All the way through the 1960's and early 1970's, some pipes were fitted with molded stems, while others were hand-cut. Not all hand-cut stems are marked as such, and it doesn't depend on grade. (In my collection is one of the finest Pedigrees I've ever seen. It is un-smoked, made in the 1960's, and has one of the poorest molded stems I've ever seen on a production pipe! But, the wood would make a Dunhill DRH, or a Charatan Coronation blush!) That said, you can be assured that if the stem has a painted GBD
Auch das Mundstück ist keine sichere Methode. In den 1960er und frühen 1970er Jahren wurden einige Pfeifen mit in Formen gefertigten Mundstücken ausgestattet, während andere von Hand gefertigt wurden. Nicht alle handgefertigten Mundstücke sind als solche gekennzeichnet, und es kommt nicht auf die Qualität an. (In meiner Sammlung befindet sich eine der besten Pedigrees, die ich je gesehen habe. Sie ist ungeraucht, wurde in den 1960er Jahren hergestellt und hat eines der schlechtesten mit einer Form gefertigten Mundstücke, die ich je bei einer Produktionspfeife gesehen habe! Aber das Holz würde eine Dunhill DRH oder eine Charatan Coronation erblassen!) Das heißt, Sie können sicher sein, dass, wenn das Mundstück eine gemalte GBD-Rondelle hat, statt einer in den Stiel eingelassene aus Silber oder Messing, dass es sich um ein spätes Modell handelt, das nach der Fusion mit Comoy hergestellt wurde. Dies war meiner Meinung nach der Beginn der dunklen Tage für GBD (und Comoy, was das betrifft).
rondelle, rather than a silver or brass one set into the stem, that it is a late-model, made after the merge with Comoy. These were the beginning of the dark-days for GBD (and Comoy, for that matter) in my opinion.


In some cases, the grade gives some clues. Xtras haven't been made since the 1930's, for instance ''(the line discontinued in 1937 - editors addition)'', and the Century was first introduced some time in the 1960's or 1970's as I recall, from what scant literature I've been able to acquire. GBD introduced new shapes and dropped shapes almost every year it seems (an exaggeration, I'm sure), so if you had a lot of shape charts, you might be able to find a range.</blockquote>
In einigen Fällen gibt die Graduierung einige Hinweise. Xtras wurden seit den 1930er Jahren nicht mehr hergestellt, zum Beispiel „(die Serie wurde 1937 eingestellt – Ergänzung der Redaktion), und die Century wurde erstmals irgendwann in den 1960er oder 1970er Jahren eingeführt, wie ich mich erinnere, aus welcher spärlichen Literatur ich ' habe erwerben können. GBD hat anscheinend fast jedes Jahr neue Formen eingeführt und Formen weggelassen (eine Übertreibung, da bin ich mir sicher). Wenn Sie also viele Formdiagramme haben, können Sie vielleicht eine Reihe finden.</blockquote>


Incidentally, G.L. Pease has a beautiful collection of older GBDs, as shown is this very interesting article called, "[[Pieces From My GBD Collection]]".
Übrigens hat G.L. Pease eine schöne Sammlung älterer GBDs, wie dieser sehr interessante Artikel mit dem Titel "[[Pieces From My GBD Collection]]" zeigt.


[[Image:Gbd_150aniversary.jpg|thumb|right|Recent Production, 150 Year Celebration Billiard, Courtesy [http://www.smokershaven.com/index.asp?PageAction=VIEWPROD&ProdID=3553 Smoker's Haven]]]
[[Image:Gbd_150aniversary.jpg|thumb|right|Recent Production, 150 Year Celebration Billiard, Courtesy [http://www.smokershaven.com/index.asp?PageAction=VIEWPROD&ProdID=3553 Smoker's Haven]]]


== Current Production ==
== Aktuelle Produktion ==


Current GBD [http://www.oppenheimers.co.uk/gbd.htm website]. GBD is now made by [[Cadogan]], who also make [[Comoy]] of London, [[Dr. Plumb's]] Perfect Pipes, [[BBB]], and [[Orlik]] Pipes. [http://www.oppenheimers.co.uk/]. Since the merger in 1981 with Comoys, GBD pipes are not considered to be of the quality they were under the original companies. Metal rondelles were discontinued after the merger with Comoy. The brass rondell made a reappearance on new production GBD's. The new lines are Autumn Gold, Bermuda, Facet, Pub and CW (Churchwarden).
Aktuelle [http://www.oppenheimers.co.uk/gbd.htm GBD-Website]. GBD wird jetzt von [[Cadogan]] hergestellt, die auch [[Comoy's]] of London, [[Dr. Plumb's]] Perfect Pipes, [[BBB]] und [[Orlik]] Pipes. [http://www.oppenheimers.co.uk/]. Seit der Fusion mit Comoys im Jahr 1981 gelten GBD-Pfeifen nicht mehr als die Qualität, die sie unter den ursprünglichen Unternehmen hatten. Metallrondellen wurden nach der Fusion mit Comoy eingestellt. Das Messingrondell tauchte bei neuen GBDs wieder auf. Die neuen Serien sind Autumn Gold, Bermuda, Facet, Pub und CW (Churchwarden).


== Contact Information ==
== Kontaktinformationen ==


E-mail: mailto:cad@oppenheimers.co.uk
  E-Mail: mailto:cad@oppenheimers.co.uk
  Tel: 08708 722 754 / 08708 722 755  Fax: 08708 722 750 (Trade customers only)
  Tel:   08708 722 754 / 08708 722 755
  Fax:   08708 722 750 (nur Gewerbekunden)


[[File:OppenheimerPipes-1950sCatalog-Pg1.png|thumb|link=https://pipedia.org/images/2/2f/1950s%3FGBDcatalog.pdf|Oppenheimer Pipes Building, from [https://pipedia.org/images/2/2f/1950s%3FGBDcatalog.pdfCirca 1950s catalog], courtesy Václav Blahovec]]
[[File:OppenheimerPipes-1950sCatalog-Pg1.png|thumb|link=https://pipedia.org/images/2/2f/1950s%3FGBDcatalog.pdf|Oppenheimer Pipes Building, from [https://pipedia.org/images/2/2f/1950s%3FGBDcatalog.pdfCirca 1950s catalog], courtesy Václav Blahovec]]


== Onsite links ==
== Onsite-Links ==


* [https://pipedia.org/images/2/2f/1950s%3FGBDcatalog.pdf Wonderful Circa 1950 GBD featured Oppenheimer Pipes Catalog]
* [https://pipedia.org/images/2/2f/1950s%3FGBDcatalog.pdf Wonderful Circa 1950 GBD featured Oppenheimer Pipes Catalog]
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* [[Pieces From My GBD Collection]]
* [[Pieces From My GBD Collection]]


== Offsite links ==
== Offsite-Links ==


This site has some excellent [http://www.perardua.net/pipes/GBDlines.html GBD Model Information]
Diese Seite hat einige ausgezeichnete [http://www.perardua.net/pipes/GBDlines.html GBD Model Information]


Here is a 1961 GBD Flyer from: [http://www.chriskeene.com/gbdpage.htm Chris' Pipe Pages]
Hier ist ein GBD-Flyer von 1961 von: [http://www.chriskeene.com/gbdpage.htm Chris' Pipe Pages]


== Translations ==
== Translations ==